Tobias Kratzer revolutioniert die Hamburger Staatsoper mit Schumanns *„Paradies“*

Admin User
2 Min.
Drei Frauen, die auf der Bühne Geigen spielen, während eine Gruppe sitzender Frauen im Vordergrund zuhört; eine Uhr hängt an der weißen Wand im Hintergrund, mit einem weißen Vorhang in der linken Ecke.

Tobias Kratzer revolutioniert die Hamburger Staatsoper mit Schumanns *„Paradies“*

Die entscheidende Gabe

Teaser: Tobias Kratzer übernimmt die Intendanz der Bayerischen Staatsoper Hamburg – und startet mit einer mutigen Neuinterpretation von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“.

Artikel: Tobias Kratzer hat die Leitung der Hamburger Staatsoper als neuer Intendant übernommen. Seine erste Produktion, eine kühne Neuerfindung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“, feierte Premiere und stieß beim Publikum auf gemischte, letztlich aber begeisterte Reaktionen. Die Inszenierung holt das Oratorium des 19. Jahrhunderts in die Gegenwart und setzt sich mit drängenden Themen wie der Klimakrise und menschlicher Verbundenheit auseinander.

Ursprünglich unter der Regie von Georges Delnon entstanden, hat Kratzer das Werk nun zu einem zeitgenössischen Stück umgestaltet. Der Bühnenbildner Rainer Sellmaier verlagert die kriegsgeprägte Handlung in die Welt moderner Großstädter: Der Krieg tobt nicht mehr in der Ferne, sondern mitten unter uns, auf den Straßen, während Kinder unter einer von Smog erstickten Plastikkuppel spielen – ein deutlicher Verweis auf den ökologischen Kollaps.

Mit dieser Premiere setzt Kratzer ein Zeichen für seine Amtszeit, die Tradition mit gesellschaftlicher Dringlichkeit verbindet. Indem er Schumanns Erzählung in unsere Zeit überträgt, fordert er das Publikum heraus, Oper als lebendige, relevante Kunstform zu begreifen. Die Hamburger Staatsoper blickt nun auf eine Spielzeit, die von Kratzers Engagement für Innovation und gesellschaftliche Teilhabe geprägt sein wird.