Suizid in der JVA Lübeck: Warum sterben so viele Häftlinge durch eigene Hand?

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Ein Blatt Papier mit einer Schrift darauf.

Suizid in der JVA Lübeck: Warum sterben so viele Häftlinge durch eigene Hand?

Suizid eines Untersuchungshäftlings in der JVA Lübeck

Ein Mann, der sich in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Lübeck befand, hat am Wochenende des 26. August Suizid begangen. Der Vorfall wird weiterhin untersucht und ist der jüngste in einer Reihe ähnlicher Todesfälle in der Einrichtung. Zwischen 2015 und 2023 nahmen sich dort fünf Inhaftierte während der Untersuchungshaft das Leben.

Diese Tragödie wirft ein größeres Problem auf: Die Zahl der Suizide in Haft ist in den letzten Jahren gestiegen. Deutschlandweit werden seit dem Jahr 2000 durchschnittlich 74,8 Selbsttötungen pro Jahr in Justizvollzugsanstalten registriert – das Risiko ist in Haftanstalten damit deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Der Mann, der wegen des Verdachts auf versuchten Mord in Untersuchungshaft saß, wurde tot in der Lübecker Justizvollzugsanstalt aufgefunden. Die Behörden haben bisher keine weiteren Details bekannt gegeben, da die Ermittlungen noch laufen.

Suizid ist die häufigste Todesursache in Haft – sowohl in Gefängnissen als auch in Polizeigewahrsam. Studien zeigen, dass Inhaftierte ein drei- bis zwölfmal höheres Suizidrisiko tragen als Menschen außerhalb des Strafvollzugs. Dennoch hat in einigen Bundesländern die Transparenz bei solchen Vorfällen abgenommen. Seit 2019 gibt die Hamburger Justizbehörde beispielsweise keine Pressemitteilungen mehr heraus, wenn sich ein Häftling das Leben nimmt.

In Lübeck haben Inhaftierte begonnen, ihre Erlebnisse in einem Podcast namens Geflüster hinter Gittern zu teilen. Die Plattform gibt ihnen eine Stimme, doch bleibt unklar, ob sie sich gezielt mit psychischen Belastungen auseinandersetzt. Gleichzeitig ist in Schleswig-Holstein bisher keine konkrete Landesbehörde öffentlich benannt worden, die für die Überwachung und Verbesserung der Suizidprävention in Untersuchungshaftanstalten zuständig wäre.

Der jüngste Todesfall in Lübeck reiht sich in eine wachsende Zahl von Suiziden in deutschen Gefängnissen ein. Mit durchschnittlich fast 75 solchen Fällen pro Jahr bleibt das Problem eine drängende Herausforderung. Die Ermittlungen zum aktuellen Vorfall laufen zwar noch, doch bleiben grundsätzliche Fragen zu Prävention und Aufsicht weiterhin unbeantwortet.

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