Lübecks Stadtrat droht Straßenbahn-Projekt wegen hoher Kosten zu stoppen

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Eine Tram auf ihren Schienen mit Straßenlaternen, Strommasten, einem Eisengitter und einer Plattform im Vordergrund, mit Gebäuden, Bäumen und dem Himmel im Hintergrund.

Lübecks Stadtrat droht Straßenbahn-Projekt wegen hoher Kosten zu stoppen

Der Lübecker Stadtrat steht kurz davor, die Pläne für die Wiedereinführung von Straßenbahnen in der Stadt aufzugeben – trotz der Forderungen von Befürwortern, die das System als entscheidend für die Klimaziele der Stadt ansehen. Eine vorläufige Abstimmung im Bauausschuss signalisierte bereits deutlichen Widerstand, wobei die Kostenfrage im Mittelpunkt steht.

Diese Entscheidung fällt, obwohl eine in Auftrag gegebene Analyse ergab, dass Straßenbahnen der Stadt helfen würden, die Emissionen schneller zu senken als allein durch den Ausbau des Busnetzes.

Das Straßenbahnprojekt soll voraussichtlich nicht in Lübecks neuen 15-Jahres-Verkehrsentwicklungsplan aufgenommen werden. Der CDU-Stadtrat Ulrich Brock, Vorsitzender des Bauausschusses, nannte die hohen Kosten als Haupt Hindernis. Selbst nach den optimistischsten Schätzungen würde die Wiedereinführung der Straßenbahnen Hunderte Millionen Euro kosten – Geld, das die Stadt nicht hat, zumal mit dem Risiko weiterer Kostenexplosionen.

Brock warnte zudem, dass die Stadtverwaltung bereits am Limit arbeite. Großprojekte wie der Ausbau des Fernwärmenetzes und laufende Baustellen in der Innenstadt ließen kaum Kapazitäten für die Bewältigung eines Straßenbahnsystems. Die Idee, Straßenbahnen zusätzlich zu bewältigen, bezeichnete er als "reines Chaos". Dennoch zeigen sich die Unterstützer des Projekts unbeeindruckt und verweisen auf eine Kosten-Nutzen-Analyse, die Straßenbahnen als beste Option einstuft – selbst ohne Bundes- oder Landesförderung.

Lutz Kuwalsky, Sprecher der Initiative "Straßenbahn für Kiel", kritisierte die Entscheidung als "Weg des geringsten Widerstands". Er argumentierte, dass die Vermeidung von Modernisierung die Stadt zurückwerfen werde. Die Gruppe besteht darauf, dass Straßenbahnen unverzichtbar seien, um die Klimaziele zu erreichen, da der Anteil des ÖPNV an allen Fahrten von derzeit 11 % auf 20 % verdoppelt werden müsse. Ohne Straßenbahnen, so ihre Befürchtung, werde Lübeck diese Verkehrswende nicht rechtzeitig schaffen.

Die endgültige Abstimmung im Stadtrat wird über das Schicksal des Straßenbahnprojekts entscheiden. Bei einer Ablehnung wird Lübeck weiterhin auf Busse und andere Verkehrsverbesserungen setzen, um seine Klimaziele zu erreichen. Die Entscheidung lässt die Befürworter umdenken drängen, doch die finanziellen und administrativen Belastungen scheinen die Waage derzeit gegen die Straßenbahn auszusprechen.

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