Caterer in SH serviert jetzt auch Nutria-Fleisch

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Nutria-Fleisch: Party-Service in Schleswig-Holstein setzt invasiven Nager auf die Speisekarte

Nutria-Fleisch: Party-Service in Schleswig-Holstein setzt invasiven Nager auf die Speisekarte

Nutria-Fleisch: Party-Service in Schleswig-Holstein setzt invasiven Nager auf die Speisekarte

1. Dezember 2025

Ein Party-Service in Schleswig-Holstein hat begonnen, Fleisch des Nutrias anzubieten – und macht damit aus einem wachsenden Schädlingsproblem eine kulinarische Chance. Der invasive Nager, der für die Zerstörung von Flussufern und Hochwasserschutzanlagen bekannt ist, landet nun als Ragout, Braten oder Burger auf den Tellern. Jäger in der Region verzeichnen einen starken Anstieg der Nutria-Population: Fast 1.000 Tiere werden jährlich erlegt, während es vor fünf Jahren nur vereinzelte Sichtungen gab.

In ganz Deutschland breiten sich Nutrias rasant aus, besonders betroffen ist auch Schleswig-Holstein. Die Tiere untergraben Deiche, schwächen so den Hochwasserschutz und verdrängen heimische Arten, was lokale Ökosysteme stört. Aufgrund der schnellen Verbreitung haben die meisten Bundesländer die Nutrias in ihre Jagdgesetze aufgenommen. Der Deutsche Jagdverband fordert jedoch weiterhin eine bundesweite Regulierung.

Anne Muus-Seyfferth, die Betreiberin des Party-Services, bezieht das Fleisch von ortsansässigen Jägern, die sie seit Monaten beliefern. Sie beschreibt das Nutria-Fleisch als zart, mild und leicht süßlich – vergleichbar mit Perlhuhn oder Fasan. Durch die Verwendung will sie Lebensmittelverschwendung vermeiden und ihren Gästen ungewöhnliche Gerichte anbieten. Die Vermarktung von Nutria-Fleisch in der Gastronomie bleibt vorerst eine private Initiative; über die genauen Herkunftsdetails gibt es keine öffentlichen Angaben. Während in Ostholstein Jäger mittlerweile fast 1.000 Nutrias pro Jahr erlegen, waren vor nur fünf Jahren noch kaum welche zu sehen.

Der Ansatz des Party-Services zeigt eine praktische Lösung im Umgang mit einer invasiven Art, die Infrastruktur und heimische Tierwelt bedroht. Angesichts weiter steigender Nutria-Bestände könnte das Projekt als Modell für die Bewältigung des Problems dienen. Bis dahin können Feinschmecker in Schleswig-Holstein die exotischen Gerichte probieren, während Jäger weiterhin versuchen, die Population einzudämmen.