Bildungsminister Riedel: Förderung politischer Beteiligung

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Bildungsminister Riedel: Politisches Engagement fördern – aber Schulpflicht hat Vorrang
Jan Riedel, der 43-jährige Germanist und Historiker, übernahm Ende Juni 2025 das Amt des Bildungsministers in Sachsen-Anhalt. Bevor er in die Politik ging, arbeitete er jahrelang als Schulleiter und war seit 2010 im Landesbildungsdienst tätig. Nun steht er vor der Herausforderung, die wachsende politische Teilhabe junger Menschen zu begleiten – ohne die schulischen Regeln zu vernachlässigen.
Riedels Laufbahn im Bildungsbereich begann 2010 mit seinem Eintritt in den Landesdienst Sachsen-Anhalts. Später wurde er Direktor des Lyonel-Feininger-Gymnasiums in Halle, eine Position, die er bis zu seiner Ernennung zum Minister innehatte. Seine fachliche Prägung durch Geschichte und Sozialkunde beeinflusst bis heute seinen pädagogischen Ansatz, insbesondere bei der Förderung kritischen Denkens.
Schon als Student hatte er sich gegen Kürzungen im Hochschulbereich engagiert, blieb aber bei politischen Großdemonstrationen eher zurückhaltend. Als Minister erkennt er nun, dass globale Themen wie der Klimawandel oder der Krieg in der Ukraine bei Schülerinnen und Schülern ein stärkeres politisches Bewusstsein geweckt haben. Dennoch betont er: „Die Schulpflicht steht über allem.“ Erst kürzlich kritisierte Riedel Schülerproteste gegen die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht als „bewusste Provokation“, da sie während der Unterrichtszeit stattfanden. Gleichzeitig befürwortet er politische Bildung in Fächern wie Geschichte, Ethik oder Sozialkunde. Sein Ministerium arbeitet derzeit an Leitlinien, die Lehrkräften mehr Sicherheit im Umgang mit politischen Diskussionen im Klassenzimmer geben sollen. Der sachsen-anhaltinische Lehrplan legt bereits jetzt Wert auf diese Themen, um eine fundierte demokratische Teilhabe zu stärken.
Der CDU-Politiker Riedel bewegt sich damit im Spannungsfeld zwischen der Förderung politischen Engagements und der Aufrechterhaltung der schulischen Ordnung. Bildung, so seine Überzeugung, solle junge Menschen darauf vorbereiten, sich kritisch mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen – „aber nicht auf Kosten ihrer schulischen Verpflichtungen“. Seine neuen Richtlinien für Lehrkräfte sollen klare Regeln für die Behandlung kontroverser Themen vorgeben. Dieser Ansatz vereint seine akademische Expertise mit seinen Erfahrungen als Schulleiter.

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