Europas Kampf um die Raumfahrtspitze beginnt in Bremen mit 22-Milliarden-Plan

ESA-Chef will einen deutlich höheren Raumfahrtbudget vorschlagen - Europas Kampf um die Raumfahrtspitze beginnt in Bremen mit 22-Milliarden-Plan
Europas Raumfahrtzukunft steht auf der Agenda des bevorstehenden ESA-Rats in Bremen
Auf dem anstehenden Ministerrat der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Bremen will Generaldirektor Josef Aschbacher ein Budget von 22 Milliarden Euro vorschlagen – eine deutliche Steigerung gegenüber den bisherigen 17 Milliarden. Damit soll Europa im weltweit rasant wachsenden Raumfahrtmarkt mithalten können, der derzeit ein Volumen von 600 Milliarden US-Dollar aufweist und bis 2035 voraussichtlich auf 1,8 Billionen anwachsen wird.
Deutschland übernimmt bei dem Treffen die Führung der Delegation, unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Konferenz findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt: Europa droht im internationalen Wettbewerb um die Vorherrschaft im All den Anschluss zu verlieren. Russland, die USA und China dominieren derzeit die jährlichen Raumfahrtausgaben, während Europa im vergangenen Jahr nur zehn Prozent der globalen Investitionen in Höhe von 122 Milliarden Euro beisteuerte.
Die ESA, die die europäischen Raumfahrtaktivitäten koordiniert, strebt danach, ihre bestehende Spitzenstellung in industrielle Kapazitäten umzuwandeln. Sollte der vorgeschlagene Haushaltsanstieg genehmigt werden, würde dies dieses Ziel unterstützen. Angesichts der tiefgreifenden Verankerung von Raumfahrttechnologie im Alltag – etwa in Navigationssystemen oder der Telekommunikation – unterstreicht die ESA die Bedeutung einer starken europäischen Präsenz in diesem Sektor. Zudem liefern Satelliten 80 Prozent der Daten für tägliche Wettervorhersagen und Klimaprognosen und sind damit unverzichtbar für unseren Alltag.
Der ESA-Ministerrat in Bremen bietet Europa die Chance, seine Position in der globalen Raumfahrtwirtschaft zu festigen. Mit dem vorgeschlagenen Budget von 22 Milliarden Euro könnte der Kontinent in seine Raumfahrtkompetenzen investieren und sich als zentraler Akteur in diesem dynamischen Feld behaupten. Unter deutscher Führung wird auf dem Treffen erörtert, wie Europas heutige Exzellenz in der Raumfahrt in industrielle Kapazitäten überführt werden kann, um die Zukunft des Sektors zu sichern.

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